Monat: Juni 2014

Eine Hommage an das Geschöpf Mann

Mann – Frau      Frau – Mann  oder so ähnlich.

Eigentlich ist ja immer nur vom Einzelfall auszugehen. Zumindest ist das meine Lebensphilosophie. Da gehört eigentlich auch alles zu, was Frau und Mann angeht.

Es gibt Menschen, die gefallen mir mit dem was sie tun und es gibt eben auch das Gegenteil. Ich kann da schlecht ein Urteil über „die Frauen“ und „die Männer“  fällen. Das liegt mir einfach fern.

Dennoch. Meine Wahrnehmung des derzeitigen gesellschaftlichen Weges, läßt mich immer häufiger innehalten. Verweilen dort, wo ein ganzes Geschlecht in Töpfe geschmissen wird, wo ein unterschwelliger Hass, quasi eine Art Krieg geführt wird. Ein Krieg zwischen Frau und Mann. Ich möchte mich hiermit bewußt von politischen korrektem Wortschatz fernhalten, sondern bleibe in dem einfachen, der mir mitgegeben wurde. Für die Fachbegriffe sind andere zuständig.

Es ist ein Feldzug ohne Fäuste und Kanonenrohre. Es ist ein verbales und sehr emotionales Gefecht, welches Frau derzeit gegen Mann führt. Eiskalt geschliffene Worte und Handlungen führen unbeirrt diesen Weg. Da wird mit allen Mitteln gekämpft, verletzt und mit haarscharfen Wortfeilen geschossen. Mir ist klar, das, wenn ein Mensch verletzt wird, er seinen Weg sucht, um diesen Schmerz auszuschalten. Die einen versuchen es mit Vergebung – welcher mir persönlich am liebsten ist , die anderen versuchen es mit Rache – häufig völlig verblendet, was meist dazu führt, das es eh nie glücklich macht. Auch wenn der eine oder andere aus seinem persönlichen Feldzug eine für ihn positive Bilanz zieht.. Aber Auge um Auge, Zahn um Zahn, bringt kein Glück. Niemals.

Und so möchte ich heute meine Gedanken dem männlichen Geschlecht widmen. Das Frauen wunderbar sind, steht außer Frage 😉 Jedoch hört, liest und sieht man diese Feststellung fast tagtäglich aus Frauens Feder, als auch aus Mannes Munde. Oder Feder. Wie auch immer.

Wie oft lese ich, auch hier in der Bloggerwelt, immer mal wieder eine wundervolle Hommage an das Wesen Frau, vom männlichen Geschlecht verfasst. Dankende Worte, liebende Worte, sinnierende Worte. Sätze voll Liebe geschrieben. Und das nicht an eine Frau, nein. Häufig gesamt an das Wesen Frauen geschrieben.

Andersherum ist es ein wenig dürftiger. Ich finde Briefe an einen wunderbaren Mann. Ich finde Zeilen über einen wundervollen Mann. Doch nie an das Wesen Mann.

Und dabei ist auch ein Mann ein so wundervolles Geschöpf. Mit all seinen Macken und Fehlern. Es ist wunderbar einen starken Arm an der Seite zu haben. Es ist traumhaft zu erleben wenn Mann mit leuchtenden Augen ein neues „Spielzeug“ bekommt. Die Sicherheit die ein Mann vermittelt ist mir herzlich willkommen. Ich mag seinen Mut und auch seine Schwäche. Ich mag es mit einem Mann zu philosophieren, denn seine Ansichten sind meiner häufig so völlig anders und doch so passend. Ich mag diese Unbeholfenheit in manchen Momenten. Ich liebe es gemeinsam mit einem Mann zu kochen. Weniger seinen Scheiß hinterher wegzuräumen :D. Ich mag sein Lächeln wenn er mich sieht. Ich mag dieses „was nicht passt, wird passend gemacht“. Und ich liebe seinen anatomischen Bau. So.

Ich könnte noch eine Menge dazuschreiben. Möchte dennoch einfach mit diesen paar Zeilen einfach ein Veto für das Geschöpf Mann einlegen. Ein wenig Feinfühligkeit vermitteln, ein wenig zum Nachdenken anregen. Jeder hat eben seine Macken, seine Fehler, seine Züge die nicht mit jedem Menschen kompatibel sind. Und dennoch wünsche ich mir ein wenig mehr Blick auf das Gute…

 

 

Geb mir deine Wurzel Baby …

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Vier Frauen, unterschiedlicher können sie nicht sein. Drei Mal brünett und einmal blond. Gut aussehen tun sie alle. Jede rast und grast mal durch ihr Leben. Jede für sich und doch so häufig gemeinsam. Vier Mal Power, das es dir manchmal den Atem stocken lässt, wenn sie gemeinsam aufschlagen.
Sie sind mittlerweile in einem Alter, wo feine Linien in ihrem Gesicht Geschichten erzählen. Wo beim genauen Hinsehen, das eine oder andere Augenlid den Hinweis auf Spuren auf ihren Seelen gibt. Aber keine stört es, eher ganz im Gegenteil. Das ist das Leben und genau das genießen sie auf volle Kosten.
Vor ein paar Tagen saßen sie mal wieder gemeinsam in einem Cafe in der Stadt, es war schon wieder eine Weile her, das sie alle zusammen waren. Dann wird kein Blatt vor den Mund genommen und nichts bleibt verschwiegen.

Die Ironwoman unter ihnen, durchtrainiert – jedoch völlig weiblich, mit traumhaftem Gesicht und Energie für fünf, kam grad vom Kieferchirurgen. In einer Zeit in der die Kieferchirurgie nicht nur Wurzeln behandelt, sondern gleich noch alles dazu, was Menschens-Schnibbelwunsch begehrt. Besagter Chirurg, augenscheinlich selbst eigener Stammgast, besaß die Ehre zwischen ihre wundervollen Lippen zukehren um ein wenig Schmerzen in ihrem Kiefer zu lindern. Gekonnt ist gekonnt und mit wenigen Handgriffen, nebst bestem Werkzeug war der Bösewicht von entzündeter Wurzel auch schnell raus.
Doch die Verhärtung, die sie an ihrem äußerem rechten Oberschenkel, durch seine Hose spürte, genau in dem Moment, als er die Wurzel aus der Verankerung zog, ließ sie doch zu denken. Mit grinsendem Gesicht verabschiedete sie sich von augenscheinlich peinlich berührtem Chirurg.

Wie gut, das die weibliche Erregtheit dann doch etwas unsichtbarer für sich behalten werden kann 🙂

Das heilige Band

Vielleicht gibt es nur ein einziges fest verwebtes Band auf der Welt für je zwei Menschen. Ein Band welches zwischen zwei Liebenden aus feinen Titanfäden beginnt sich selbst zu spinnen, mit jedem Tag und jeder Stunde fester wird, auf ganz natürlich unnatürlicher Art und Weise. Jedes Ereignis spinnt weitere fein unsichtbar silbrigfarbene Fäden dazu und macht diese Verbindung zu etwas ganz besonderem. Da denkt der eine an den anderen zur selben Zeit. Da fühlst du die Freude und die Traurigkeit des anderen so sehr, das dir die Tränen in die Augen steigen. Da gibt es nichts was du vom anderen nicht weißt und andersherum ist es genauso.
Du teilst dir eine kleine Wanne über Stunden und musst mindestens 10 Mal das Wasser nachfüllen, weil keiner aussteigen will. Da liegst du mit Chips und Cola auf dem Sofa, schaust einen Film nach dem anderen, kuschelst, liebst dich, krümelst herum. Machst alles zusammen, weils einfach Spaß macht. Da macht dir die Freude des anderen mehr Spaß als deine Eigene. Du kannst sein wie du bist und nimmst den anderen einfach so wie er ist. Du fühlst dich so sicher. Im Glücklichsein, im Traurigsein, im Schönsein, im Hässlichsein. Ein so tiefes verwurzeltes Vertrauen, welches durch kleine und größe Ereignisse und Unereignisse stetig wächst. Du bist nie einsam im Herzen, denn es wird gemeinsam bewohnt.

Bis zu dem Moment, in dem schleichend die ersten Verletzungen auftreten. Widrige Umstände nehmen die Leichtigkeit, du merkst es nicht. Schiebst es beiseite. Zumindest machen das Menschen gerne, die lieber in Harmonie leben. Diese Menschen schieben gern beiseite. Sie schlucken dies und das, jahrelang. Messen der Wertigkeit von kleinen Verletzung keine hohe Bedeutung. Zumal manchmal Verletzungen nicht aus dem Willen heraus entstehen, sondern einfach den Umständen entsprechend unvermeidbar sind.
Haarfeine Narben entstehen. Unbemerkt. Genau an den Stellen, wo eine unsichtbare große Schere anfängt hier und da an den Titanwurzeln einen Faden nach dem nächsten Abzukappen.

Und eines Tages stehst du da. Schaust dich um. Merkst das dein Herz nicht mehr gemeinsam bewohnt wird. Das du nicht mehr deine Gedanken teilen kannst. Das sich schleichend langsam Wege trennten. Das der eine dem anderen fremd wurde.
Und eine grenzenlose Traurigkeit befällt dich. Ein schlechtes Gewissen. Eine Wut. Eine Wut darüber, das du den Punkt nicht abgepasst hast. Den elementaren Punkt um das Ruder umzureißen. Aufzuschreien, Halt zu brüllen. Doch es ist zu spät. Unwiderruflich sind die Wurzeln der gemeinsamen Gegenwart gekappt. Und du bist allein.