Eine Ausstellung – mit meinem Bild – + – Mia und ihr Flüchtlingsprojekt

So. Ich deutete ja schon an, dass einige Projekte derzeit einen großen Einfluss auf mein Leben haben an. Nun möchte ich kurz erzählen was hier so los ist. Es befinden sich eine Menge Menschen in dieser Stadt. Menschen die ihre Heimat aus größter Not verlassen mussten weil dort Krieg herrscht. Weil die wirtschaftliche Lage so unendlich schlecht ist und sicher noch aus dem einen oder anderen weiteren Grunde. Und da ich ein klein wenig von dem abgeben möchte, was für mich hier eine Selbstverständlichkeit ist, habe ich mir überlegt, wie ich helfen könnte.

Flüchtlinge die hier leben und gerade beginnen hier anzukommen, besuchen Deutschkurse um die Sprache zu lernen, soweit so wichtig und gut. Doch den restlichen Tag über sind Aktivitäten sehr dünn gesät.. Nein, sehr dünn ist auch nicht richtig. Wenn man genau in seiner Stadt schaut, dann lässt sich doch erfreulicher Weise feststellen, dass es wirklich sehr viele Ansässige gibt, die die gleichen Gedanken wie ich haben und versuchen Angebote zu schaffen. Wunderbar.

Und was liegt derzeit bei mir näher als Räume und Angebote zu schaffen, in denen Menschen kreativ arbeiten können.

Also war ich die letzten Wochen damit beschäftigt, zu überlegen, was wäre überhaupt möglich. Wo bekomme ich einen schönen Raum her, Materialien und so weiter. Und nun ist alles unter Dach und Fach. Ab September wird es einmal wöchentlich ein offenes Atelier, mitten in der Stadt für Flüchtlinge geben. Ein Raum in dem sie kreativ sein können. Einen festen Termin in der Woche haben. Denn was gibt es schlimmeres für kreative Menschen, wenn sie keine Mittel und Orte dafür haben. Wer dafür noch Material zur Verfügung hat, welches er nicht mehr benötigt, schreibt mich gern persönlich an. Dieser Raum ist ein Anfang mit einer großen offenen Tür, der sich weiter entwickeln wird und soll.

Das Netzwerk wird sich hoffentlich weiterhin vergrößern und vielleicht berichte ich irgendwann ja wirklich, dass es ein ganzes Kreativhaus mitten in der Stadt geben wird. Eine Kombination aus kreativer Arbeit in allen Spaten. Mit jedem Menschen der sich engagieren will. Das wäre das große Ziel. Und bis dahin ist der Weg das wunderbare Ziel. 🙂

Dann kommt es immer mal wieder vor, das es glückliche Zufälle gibt und ich Tandem Beziehungen vermitteln kann. Fahrräder für ein Übergangswohnheim organisiere, Musikinstrumente ebenso. Da hat es sich wirklich ergeben, ein Klavier zu finden, für ein weiteres Musikprojekt in der Einrichtung. Unglaublich toll. Und auch wenn so häufig der Fokus auf Nachrichten gelegt wird, die sich eher mit den unangenehmen Dingen der Flüchtlingspolitik beschäftigen, halte ich diese doch für so viel wichtiger. Und jedes Mal wenn ich im Übergangswohnheim bin, Menschen so nah bin die eine lange Geschichte im Gepäck haben. Dann freu ich mich über jeden kleinen Schritt in die richtige Richtung.

Und dann gibt es so ein Projekt. „Flüchtig“ heißt es. Eine renommierte Künstlerin in Bremen lud weitere Künstler ein, sich mit dem Thema Flüchtig zu beschäftigen. Zu dem Zeitpunkt als das Boot mit 3000 Flüchtlingen unterging und sich die Medien in diesen Tagen doch lieber mit seichten Themen beschäftigte. Das war der Moment als der Gedanke an „Flüchtig“ entstand. Conny Wischhusen hat dann einen Aufruf gestartet, Künstler eingeladen sich an diesem Kunstprojekt zu beteiligen. Da konnte ich nicht dran vorbei und malte mit. Und so hatte ich das Glück, dass meine Arbeit eins der ausgewählten Bilder für diese Ausstellung ist. Wie schön. Und am kommenden Freitag, den 5.Juni ist also die Vernissage. Ich freu mich so drauf. Wir konnten eine Frau aus einem Übergangwohnheim gewinnen, an dem Tag zu singen. Bei uns zu sein. Ebenso der Leiter der Einrichtung, der ein wenig aus seinem Nähkästchen plaudern wird. Das Bild wird anschließend verkauft. Ob ich es ebenso hier mit anbieten werde, das weiß ich noch nicht. Wer also näheres Interesse hat, ich freue mich sehr auf weitere Besucher zur Vernissage oder auch gern anschließend in der Galerie, oder schreibt mich auch dazu einfach an.

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23 Kommentare

  1. es hört sich verdammt gut und richtig an, was ich da lese.
    ich wünsche euch jede menge erfolg und große resonanz aus der bevölkerung

    lg von bruni

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  2. Liebe Mia,
    wir sollten in unserer Republik, ja in der gesamten E-Union, viel mehr zugewandte und zugleich zupackende Menschen haben. Frauen und Männer, die helfen den „Stacheldraht um Grenzen und Herzen auflösen helfen“ nur dann (vielleicht) können wir auch die Politik zum Umschwung bewegen 🙂
    Danke für deine Tatkraft,
    LG Xaver

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  3. Meine liebe Mia, eine famose Sache, die ihr da gerade entstehen lasst. Meinen Glückwunsch und Respekt dafür. Ganz viel Andrang bei der Vernissage wünsche ich und daß die Aktion Kreise zieht.
    Von Herzen alles Liebe, Deine Käthe.

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  4. Was für ein tolles Projekt!!!! Ich bin begeistert! Kunst und Kultur, die perfekte Mischung zur Verständigung untereinander. Wunderbar Mia! Schade, dass Bremen so weit ist….ich wäre mit dabei! Liebe Grüße, Polly

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    1. Das wäre fantastisch. Aber was sagst du zu der Idee, das wir einfach mal die Gedanken weiter spinnen, was möglich ist, auch wenn die Entfernung groß ist. Vielleicht finden wir ein tolles Projekt, was wir gemeinsam erarbeiten können. Etwas was mehr Transparenz für Menschen gibt, die eigentlich nicht so viel wissen. Oder ein Projekt in welches Flüchtlinge mit eingebunden werden können. Oder oder. 🙂

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      1. Brainstorming quer durch die Lande ? Prinzipiell gerne, mehr Transparenz und Information halte ich für eine sehr gute Sache, die sicher für alle Beteiligten gut ist. Momentan ist meine Schulabschluss-Stressphase, da geht nicht viel, aber im Sommer könnte ich mir das vorstellen …

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