Diese Tage die viel zu viel sind für nur einen Tag. Tage an denen ich mir eine Kippe wünsche. Oder zwei oder drei. Und éine Dose Bier. Ein Haake. Oder ein Störtebeker.
Manchmal wäre ich dann gern ein Dachdecker. Ein Gerüstbauer. Oder irgend ein Handwerker überhaupt. Und wenn mir ein Mitarbeiter auf den Pinsel geht, weil er sich wie ein Kollegenarsch verhält, dann wird das mal kurz geklärt. „Halt die Fresse Horst du scheiß Fixxer“. „Udo du dummes Arschloch, dir reiß ich gleich das Maul ein und steck dir den Besen quer“. Vielleicht hätte ich dann Udo ein paar auf die Fresse gehauen und gut. Das Thema wäre erledigt. Ich säße dann am Wasser vielleicht mit einem blauen Auge oder einer aufgeschlagenen Hand. Würde dennoch beruhigt den Rauch meiner Kippe tief einziehen und entspannt die Dose Bier leeren. Vielleicht noch eine Zweite dazu. Die Sache wäre geklärt und fertig.
In einem Unternehmen wie meinen sagt man nicht halt die Fresse. Und es wird auch kein Kollege verkloppt. Auch wenn er es selbstverständlich verdient. Das macht man bei uns nicht. In einer Einrichtung mit Angestellten, Akademikern und Co, da wird ein anderer Umgang gepflegt. Man ist freundlich. Respektvoll. Überlegt. Da sitzt die Bluse gerade, während du dich wunderst, welche Drecksau doch just die Toilette so verdammt schmutzig hinterlassen hat. Da holst du dir einen Kaffee und wunderst dich, wie viele denn noch ihre dreckige Tasse auf den sichtbar leeren Geschirrspüler stellen. Eine Einrichtung voller oben Huis und unten Pfuis. Dennoch sind wir weiterentwickelte zivilisierte Menschen und gehen selbstverständlich respektvoll und freundlich miteinander um. Ein Haufen von polierten Hochglanzschichten. Doch wehe du kommst leicht an die oberste Schicht. Dann ist der Lack hier ganz schnell ab…
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