Weil ich mich so freu und weil es einen Post wert ist.
Und weil dies der Flyer für mein Atelier für Flüchtlinge ist. Zumindest eine Seite davon 🙂
(PS, ist er sichtbar? Mrs Westend, WordPress und der Acrobat Reader sind kein gutes Team 😀 )
Weil ich mich so freu und weil es einen Post wert ist.
Und weil dies der Flyer für mein Atelier für Flüchtlinge ist. Zumindest eine Seite davon 🙂
(PS, ist er sichtbar? Mrs Westend, WordPress und der Acrobat Reader sind kein gutes Team 😀 )
Lieber Mensch,
manchmal begegne ich dir mit erstaunten Blicken, während du mir erzählst, das es dir schon gefällt, wenn andere Menschen etwas Gutes tun wollen. Jedoch würden in diesem Land schon genug Menschen Hilfe benötigen. Ob es Obdachlose sind, denen Kleidung fehlt, Kindern, denen ein Mittagessen fehlt… die Liste wäre unendlich. Richtig lieber Mensch, recht hast du. Die Missstände sind lang.
Und sicher ist dieser Zustand in unserem kleinen noch sicheren Garten Deutschland nicht mehr so wunderbar, wie du und ich es gerne hätten. Doch kann jeder Einzelne ein wenig dafür tun, dass es einem weiteren Menschen ein Stück weit besser geht.
Es steht jedem von uns auf dieser Welt frei, wie und womit er seine freie Zeit verbringt, auch dir.
Und ich frage mich, warum erhebst du mir gegenüber den Zeigefinger, während du selber lieber kopfschüttelnd vor der Glotze sitzt, nett mit einem Haake und einer Fernbedienung in der Hand.
Du wirst dir immer ein wenig Zeit nehmen können, wenn du es möchtest, für ein Gespräch mit der demenzkranken Nachbarin und ihr somit ein paar glückliche Momente schenken.
Du kannst jederzeit ein paar Kekse backen und sie in eine karitative Nachmittagsbetreuung für Kinder bringen.
Du kannst jederzeit für ein paar Obdachlose ein wenig Kleidung sammeln… und so weiter und so fort.
Jeder einzelne von uns hat eine Gabe oder ein Können, mit dem er dem Nächsten eine Freude machen kann.
Muss er nicht, kann er aber 🙂
Ich wünsche mir für dieses Land, ein bisschen weniger den Hochmut, dass die eigene Denke die einzig richtige ist und das andere Probleme nicht unsere sind. Und ich wünsche mir, das Menschen ein wenig mehr aktiv werden, für das, was ihr Herz berührt…
So. Ich deutete ja schon an, dass einige Projekte derzeit einen großen Einfluss auf mein Leben haben an. Nun möchte ich kurz erzählen was hier so los ist. Es befinden sich eine Menge Menschen in dieser Stadt. Menschen die ihre Heimat aus größter Not verlassen mussten weil dort Krieg herrscht. Weil die wirtschaftliche Lage so unendlich schlecht ist und sicher noch aus dem einen oder anderen weiteren Grunde. Und da ich ein klein wenig von dem abgeben möchte, was für mich hier eine Selbstverständlichkeit ist, habe ich mir überlegt, wie ich helfen könnte.
Flüchtlinge die hier leben und gerade beginnen hier anzukommen, besuchen Deutschkurse um die Sprache zu lernen, soweit so wichtig und gut. Doch den restlichen Tag über sind Aktivitäten sehr dünn gesät.. Nein, sehr dünn ist auch nicht richtig. Wenn man genau in seiner Stadt schaut, dann lässt sich doch erfreulicher Weise feststellen, dass es wirklich sehr viele Ansässige gibt, die die gleichen Gedanken wie ich haben und versuchen Angebote zu schaffen. Wunderbar.
Und was liegt derzeit bei mir näher als Räume und Angebote zu schaffen, in denen Menschen kreativ arbeiten können.
Also war ich die letzten Wochen damit beschäftigt, zu überlegen, was wäre überhaupt möglich. Wo bekomme ich einen schönen Raum her, Materialien und so weiter. Und nun ist alles unter Dach und Fach. Ab September wird es einmal wöchentlich ein offenes Atelier, mitten in der Stadt für Flüchtlinge geben. Ein Raum in dem sie kreativ sein können. Einen festen Termin in der Woche haben. Denn was gibt es schlimmeres für kreative Menschen, wenn sie keine Mittel und Orte dafür haben. Wer dafür noch Material zur Verfügung hat, welches er nicht mehr benötigt, schreibt mich gern persönlich an. Dieser Raum ist ein Anfang mit einer großen offenen Tür, der sich weiter entwickeln wird und soll.
Das Netzwerk wird sich hoffentlich weiterhin vergrößern und vielleicht berichte ich irgendwann ja wirklich, dass es ein ganzes Kreativhaus mitten in der Stadt geben wird. Eine Kombination aus kreativer Arbeit in allen Spaten. Mit jedem Menschen der sich engagieren will. Das wäre das große Ziel. Und bis dahin ist der Weg das wunderbare Ziel. 🙂
Dann kommt es immer mal wieder vor, das es glückliche Zufälle gibt und ich Tandem Beziehungen vermitteln kann. Fahrräder für ein Übergangswohnheim organisiere, Musikinstrumente ebenso. Da hat es sich wirklich ergeben, ein Klavier zu finden, für ein weiteres Musikprojekt in der Einrichtung. Unglaublich toll. Und auch wenn so häufig der Fokus auf Nachrichten gelegt wird, die sich eher mit den unangenehmen Dingen der Flüchtlingspolitik beschäftigen, halte ich diese doch für so viel wichtiger. Und jedes Mal wenn ich im Übergangswohnheim bin, Menschen so nah bin die eine lange Geschichte im Gepäck haben. Dann freu ich mich über jeden kleinen Schritt in die richtige Richtung.
Und dann gibt es so ein Projekt. „Flüchtig“ heißt es. Eine renommierte Künstlerin in Bremen lud weitere Künstler ein, sich mit dem Thema Flüchtig zu beschäftigen. Zu dem Zeitpunkt als das Boot mit 3000 Flüchtlingen unterging und sich die Medien in diesen Tagen doch lieber mit seichten Themen beschäftigte. Das war der Moment als der Gedanke an „Flüchtig“ entstand. Conny Wischhusen hat dann einen Aufruf gestartet, Künstler eingeladen sich an diesem Kunstprojekt zu beteiligen. Da konnte ich nicht dran vorbei und malte mit. Und so hatte ich das Glück, dass meine Arbeit eins der ausgewählten Bilder für diese Ausstellung ist. Wie schön. Und am kommenden Freitag, den 5.Juni ist also die Vernissage. Ich freu mich so drauf. Wir konnten eine Frau aus einem Übergangwohnheim gewinnen, an dem Tag zu singen. Bei uns zu sein. Ebenso der Leiter der Einrichtung, der ein wenig aus seinem Nähkästchen plaudern wird. Das Bild wird anschließend verkauft. Ob ich es ebenso hier mit anbieten werde, das weiß ich noch nicht. Wer also näheres Interesse hat, ich freue mich sehr auf weitere Besucher zur Vernissage oder auch gern anschließend in der Galerie, oder schreibt mich auch dazu einfach an.
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